An den internationalen Aktienbörsen dominierte zu Wochenbeginn eine vorsichtige Haltung der Anleger geprägt von der antizipierten Zinswende der amerikanischen Zentralbank und den am Donnerstag anstehenden Inflationsdaten aus den USA. Nach dem starken US-Arbeitsmarktbericht vom letzten Freitag rechnen die Kapitalmärkte nun mit mindestens fünf Zinserhöhungen der Federal Reserve im laufenden Jahr. Während an den Börsen auch die Unternehmensberichtssaison im Mittelpunkt bleibt, sorgt der Ukraine-Konflikt ebenfalls für erhöhte Unsicherheit.
In New York verbuchten am Montag einmal mehr vor allem die Technologiewerte Verluste. Die Indizes an der Nasdaq verloren rund -0.85%. Der breite S&P 500 eröffnete die Woche mit einem Tagesminus von -0.3%, während sich der Dow Jones Industrial zumindest unverändert zum Freitag bei 35'091.13 Punkten halten konnte. In Asien war am Dienstagmorgen erneut keine klare Tendenz ersichtlich. Währenddessen konnte sich der Goldpreis, vor dem Hintergrund der geopolitischen Unsicherheiten in Bezug auf den Ukraine-Konflikt und der anstehenden Inflationsdaten aus den USA, bei USD 1'820 pro Unze halten.
Die vom Finanzmarktanalyseunternehmen Sentix regelmässig befragten rund 1'200 Analysten und intentionellen Anleger zeigten sich den neusten Umfrageergebnissen zufolge optimistischer. Der Sentix-Konjunkturindikator stieg im Februar um 1.7 auf 16.6 Punkte und verbesserte sich damit den zweiten Monat in Folge. Zuversichtlicher eingeschätzt wurde dabei sowohl die aktuelle als auch die zukünftige Konjunkturentwicklung im Euroraum. Währenddessen sei die Entwicklung in den USA «problematisch» und in Asien «uneinheitlich».
EZB-Ratsmitglied Klaas Knot geht davon aus, dass die Europäische Zentralbank (EZB) noch vor Jahresende die Leitzinsen erhöhen wird und eine zweite Zinsstraffung im Frühjahr 2023 folgen könnte. Begründet sieht dies der niederländische Notenbankchef in den steigenden Inflationsrisiken. Hinsichtlich der Inflationsentwicklung betonte Knot aber, dass die Situation im Euroraum nicht mit derjenigen in den USA vergleichbar sei. In den Vereinigten Staaten sei die Inflation hauptsächlich auf innere Gründe zurückführen, während der Grossteil der Inflation im Euroraum aus dem Ausland komme, wogegen die EZB nicht viel ausrichten könne. Die Einschätzung einer doch nachhaltigeren als zunächst vermuteten Inflation scheint sich innerhalb der EZB zu verstärken. So hat auch EZB-Präsidentin Christine Lagarde anlässlich des letzten Zinsentscheids in der vergangenen Woche erste Hinweise auf eine straffere Geldpolitik geliefert. In der Eurozone beläuft sich die Jahresteuerungsrate mittlerweile auf +5.1%.
Klaus Regling, Chef des Euro-Rettungsfonds ESM, fordert, den Stabilitätsfonds permanent einzurichten und das Stabilitäts- und Wachstumspakt zu lockern, um jederzeit schnell auf Krisensituationen reagieren zu können. Die Euro-Schuldengrenze zu erhöhen, wäre ökonomisch sinnvoll, meint der ESM-Chef und schlägt vor, die Schuldenobergrenze von 60% des Bruttoinlandsprodukts auf 100% anzuheben. Zudem solle die Defizitgrenze von 3% der Wirtschaftsleistung gelockert werden.
MEZ | Land | Indikator | Letzte Periode |
10:00 | IT | Einzelhandelsumsätze (Dezember, M/M) | -0.4% |
14:30 | USA | Handelsbilanz (Dezember) | USD -80.2 Mrd. |
Land | Unternehmen | Periode |
DE | TUI | Q1 |
FR | BNP Paribas | Jahreszahlen |
NL | Qiagen | Q4 |
AUT | Telekom Austria | Q4 |
AUT | ams-Osram | Jahreszahlen |
GB | BP | Jahreszahlen |
USA | Pfizer | Q4 |
USA | DuPont | Q4 |
USA | Harley-Davidson | Q4 |
Globale Markt- und Wirtschaftsentwicklungen auf einen Blick
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Redaktion: Tina Haldner, E-Mail: lgt.navigator@lgt.com
Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG
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