Als konstruktiv bezeichnete Gespräche zwischen Russland und der Ukraine sowie Signale einer möglichen Entspannung und tiefere Ölpreise sorgen aktuell an den Börsen für vorsichtigen Optimismus. Nach den jüngsten Verhandlungen in Istanbul hoffen die Anleger an den Kapitalmärkten auf eine gewisse Deeskalation des Konflikts. Russland scheint sich (vorerst) in mehreren Gegenden der Ukraine, insbesondere der Hauptstadt Kiew, zurückzuziehen. Wie glaubwürdig das Vorgehen des Kremls ist, bleibt aber fraglich. Es könnte sich durchaus auch um ein taktisches Manöver handeln.
An der New Yorker Börse sorgten die Entspannungssignale jedenfalls für eine Fortsetzung der Erholung und der Dow Jones Industrial liess gleich zum Handelsstart die 35’000 Punkte-Marke hinter sich. Mit 35'294.19 Punkten ging der Dow knapp ein Prozent höher als am Vortag aus dem Handel. Der S&P 500 kletterte um +1.23% auf 4'631.60 Zähler und an der Nasdaq stiegen die Indizes sogar um rund +1.7%, womit die Technologiebörse wieder auf dem Niveau von Mitte Januar handelt. Während Europas Aktienindizes kräftig zulegten, fiel der Goldpreis erstmals seit Ende Februar wieder unter die Marke von USD 1’900.
In Asien zeigte sich an den Aktienmärkten kein einheitliches Bild. Während die Kurse in Tokio unter Druck standen – der Nikkei 225 gibt um rund -1.7% nach – erholten sich chinesische Indizes von den jüngsten Verlusten.
Das russische Finanzministerium hat eigenen Angaben zufolge erneut eine fällige Zinszahlung auf eine in Fremdwährung begebene Anleihe geleistet. Der Coupon über USD 102 Millionen auf eine bis 2035 laufende Fremdwährungsanleihe sei an die Gläubiger überwiesen worden. Seit Beginn des Kriegs in der Ukraine wird am Markt befürchtet, dass Russland seine Zinszahlungen wegen der Sanktionen nicht mehr leisten wird. Die Ratingagentur Standard & Poor's warnte jüngst, dass Russland die Zahlungsunfähigkeit drohe, da die Sanktionen des Westens den Zugriff auf die umfangreichen Devisenreserven praktisch verunmöglichen.
Das Vertrauen der Verbraucher in den USA hat sich im März mit Blick auf die gegenläufige Wirtschaftsentwicklung etwas verbessert. Das Stimmungsbarometer des New Yorker Wirtschaftsforschungsinstituts The Conference Board kletterte dabei etwas stärker als von Analysten erwartet um 1.5 auf 107.2 Punkte (Konsens 107.0). Pessimistisch bleibt aber die Einschätzung hinsichtlich der Erwartungen auf Sicht von rund sechs Monaten.
In den Vereinigten Staaten sind die Häuserpreise in 20 grossen Metropolregionen weiter gestiegen. Gemäss dem S&P/Case-Shiller-Index legten die Preise im Januar auf Jahressicht um +19.1% und gegenüber dem Vormonat um +1.8% zu. Der von der US-Notenbank eingeleitete Zinserhöhungszyklus dürfte via höhere Hypothekenzinsen den Preisanstieg auf dem Häusermarkt aber bremsen, kommentierte S&P.
Französische Verbraucher zeigten sich in einer aktuellen Umfrage des Statistikamts Insee deutlich pessimistischer. Der Konsumentenvertrauensindikator fiel dabei von 97 Punkten im Februar auf 91 Zähler im März zurück und erreichte damit den tiefsten Stand seit Februar 2021. Gleichzeitig stiegen die Inflationserwartungen auf den höchsten Stand seit Beginn der Datenreihe im Jahr 1972.
MEZ | Land | Indikator | Letzte Periode |
09:00 | CH | KOF Konjunkturbarometer (März) | +105.0 |
09:00 | ESP | Verbraucherpreise (März, J/J) | +7.6% |
10:00 | IT | Unternehmensstimmung (März) | +113.4 |
10:00 | IT | Konsumentenstimmung (März) | +112.4 |
10:00 | IT | Erzeugerpreise (Februar, J/J) | +32.9% |
10:00 | CH | ZEW Konjunkturerwartungen (März) | +9.0 |
11:00 | EZ | Wirtschaftsstimmung (März) | +114.0 |
11:00 | EZ | Geschäftsklima (März) | +1.79 |
11:00 | EZ | Konsumentenvertrauen (März) | -18.7 |
14:00 | DE | Verbraucherpreise (März, J/J) | +5.5% |
14:15 | USA | ADP Beschäftigung Privatwirtschaft (März) | +475'000 |
14:30 | USA | BIP Q4 (Revision, Q/Q annualisiert) | +7.0% |
Land | Unternehmen | Periode |
DE | BioNTech | Jahreszahlen |
Globale Markt- und Wirtschaftsentwicklungen auf einen Blick
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Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG
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