Die Aktienmärkte in Asien legten am Dienstag zu, nachdem bereits an der Wall Street zum Wochenbeginn kräftige Gewinne verzeichnet werden konnten. Einerseits flauten die Befürchtungen hinsichtlich der Coronavirus-Variante Omikron etwas ab und andererseits sorgte Chinas Zentralbank mit einer Lockerung ihrer Geldpolitik zur Ankurbelung des Wirtschaftswachstums für eine positive Börsenstimmung.
Der Dow Jones Industrial legte am Montag um +1.87% auf 35'227.03 Punkte zu, womit ein Grossteil der vorangegangenen Verluste mittlerweile wieder aufgeholt werden konnten. Der breite S&P 500 schloss +1.17% höher bei 4'591.67 Zählern. Damit schlugen sich die Standardaktien besser als die Technologiewerte. An der Nasdaq legten die Indizes nach dem Ausverkauf am Freitag gestern weniger stark um rund +0.8% zu. Asiens Aktienmärkte folgten den positiven Vorgaben aus Übersee und wurden insbesondere durch die geldpolitische Lockerung der chinesischen Zentralbank gestützt.
Chinas Zentralbank hat am Montag ihre Geldpolitik gelockert. So hat sie angekündigt, die Zinsen für die Reserven zu senken, die die Banken als Sicherheitspuffer halten müssen. Der Mindestreservesatz soll demnach per 15. Dezember um 0.5 Prozentpunkte auf 11.5% reduziert werden, teilte die People's Bank of China (PBoC) in Peking mit. Damit soll Liquidität in Höhe von rund CNY 1.2 Billionen (etwa EUR 170 Milliarden) frei werden, was den Finanzinstituten mehr Spielraum bei der Kreditvergabe eröffnen soll. Ministerpräsident Li Keqiang hatte bereits vergangene Woche eine entsprechende Lockerung in Aussicht gestellt. Analysten werten den Schritt als Reaktion auf die Konjunkturschwäche, die die weltweit zweitgrösste Volkswirtschaft derzeit erlebt. Neben der Corona-Pandemie sorgt die Schieflage des heimischen Immobiliensektors für Unsicherheit.
Tatsächlich flackerten zum Wochenauftakt erneut Sorgen um einen Zusammenbruch des hoch verschuldeten chinesischen Immobilienkonzerns Evergrande auf. Am Montag brachen die Titel des Unternehmens um rund -20% ein und notierten auf einem Rekordtief, nachdem es erneut vor einem drohenden Zahlungsausfall gewarnt hatte. So erklärte Evergrande, möglicherweise nicht genügend Mittel aufbringen zu können, um unmittelbar fällige Schulden im Umfang von USD 82.5 Mio. zu bedienen. Die Zentralbank bemühte sich, Befürchtungen zu beschwichtigen, dass sich die Probleme zu einem Flächenbrand ausweiten könnten. Die Schwierigkeiten von Evergrande seien individuell und das Ansteckungsrisiko kontrollierbar, erklärte die PBoC.
Die Wirtschaftsstimmung im Euroraum hat sich im Dezember verschlechtert. Der Sentix-Konjunkturindikator fiel um 4.8 auf 13.5 Punkte, wie das Beratungsunternehmen Sentix mitteilte. Das ist der niedrigste Stand seit April. Analysten hatten mit einem noch stärkeren Rückgang auf 12.5 Zähler gerechnet. Insbesondere die erneut strengeren Massnahmen zur Einschränkung der Corona-Pandemie sorgten für Unsicherheit bei den Umfrageteilnehmern.
Die deutsche Industrie hat im Oktober deutlich weniger Aufträge an Land gezogen als erwartet. So sind die Bestellungen gegenüber September um -6.9% gesunken, teilte das Statistische Bundesamt am Montag mit. Analysten hatten lediglich mit einem Rückgang um -0.3% gerechnet. Im Jahresvergleich sind die Aufträge um -1.0% geschrumpft und damit erstmals seit mehr als einem Jahr rückläufig. Während die Bestellungen aus dem Inland binnen Monatsfrist gestiegen sind, sind vor allem die Grossaufträge von Ländern ausserhalb der Eurozone zurückgegangen (-18.1%). Insgesamt sind die Auftragsbücher der Industrie zwar immer noch gut gefüllt. Wegen Engpässen bei Rohstoffen und Materialien wie Mikrochips stockt die Produktion aber. Das dürfte auch das Wirtschaftswachstum für das laufende Jahr dämpfen, erwartet die Bundesregierung, die ihre Prognose leicht nach unten revidiert hat.
MEZ | Land | Indikator | Letzte Periode |
07:45 | CH | Arbeitslosenrate (November) | +2.7% |
08:00 | DE | Industrieproduktion (Oktober, M/M) | -1.1% |
11:00 | DE | ZEW-Konjunkturerwartungen (Dezember) | 31.7 |
11:00 | EZ | Bruttoinlandprodukt (Q3, Q/Q) | +2.2% |
11:00 | EZ | ZEW-Konjunkturerwartungen (Dezember) | 25.9 |
Land | Unternehmen | Periode |
CH | ABB | Kapitalmarkttag |
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Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG
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