Die Jahresinflationsrate der Verbraucherpreise in den Vereinigten Staaten erreichte Ende des vergangenen Jahres mit sieben Prozent den höchsten Wert seit 1982. An den Börsen war jedoch weitestgehend damit gerechnet worden und bereits mit der jüngsten Kommunikation der US-Notenbank eingepreist. Auch die neuste Ausgabe des regelmässigen Konjunkturberichts der Fed scheint eine Straffung des geldpolitischen Kurses zu rechtfertigen.
An der New Yorker Börse zeigten sich die Anleger zur Wochenmitte unbeeindruckt von den neusten Inflationszahlen aus den USA. Der Dow Jones Industrial und der S&P 500 gingen mit moderaten Gewinnen aus dem Tageshandel und an der Technologiebörse Nasdaq verbuchten die Indizes ein Plus von knapp +0.4%. In Asien tendierten die Aktienmärkte heute mehrheitlich im negativen Bereich. Neben der Geldpolitik dürfte auch weiterhin der Pandemieverlauf die Börsenstimmung bestimmen.
Die US-Notenbank hat es in ihrer jüngsten Kommunikation vorweggenommen: Der Inflationsdruck in den USA scheint hartnäckiger als zunächst angenommen, was wiederum einen baldigen Zinsschritt rechtfertigt. Auf Jahressicht stiegen die Konsumentenpreise um +7.0% – der stärkste Anstieg seit fast 40 Jahren. Im November betrug die Teuerungsrate noch +6.8%. Im Vergleich zum Vormonat stiegen die Verbraucherpreise um +0.5% (Konsens +0.4%). Hintergrund des Inflationsschubs sind der starke Anstieg der Energiepreise und die Engpässe in den globalen Lieferketten. Ohne Berücksichtigung der Energiepreise wurde auf Jahressicht eine Kerninflation von +5.5% (Vormonat +4.9%) gemessen – die höchste Rate seit Februar 1991. An den Kapitalmärkten wird mittlerweile damit gerechnet, dass das Fed im laufenden Jahr die Leitzinsen insgesamt vier Mal erhöhen wird. Der erste Zinsschritt dürfte bereits im März vollzogen werden.
Dem neusten Konjunkturbericht (Beige Book) der US-Notenbank zufolge wächst die US-Wirtschaft in mässigem Tempo, getrieben durch Konsumausgaben, aber gebremst durch die anhaltenden globalen Lieferkettenprobleme. Die Erholung am Arbeitsmarkt sorge für Knappheit an Arbeitskräften und treibe die Löhne nach oben, was die Inflation anheizt. Das aktuelle Beige Book bezieht sich auf die Konjunkturentwicklung bis zum 3. Januar und wird dem Offenmarktausschuss (FOMC) der Zentralbank als Entscheidungsgrundlage an ihrem nächsten geldpolitischen Entscheid am 26. Januar dienen.
In China sind die Verbraucherpreise im Dezember geringer als erwartet gestiegen. Auf Jahressicht betrug die Teuerungsrate Ende letzten Jahres +1.5% (Konsens +1.7%) verglichen mit einer Inflationsrate im Vormonat von +2.3%. Auf Erzeugerebene stiegen die Preise im Dezember zwar weiter, jedoch ebenfalls geringer als erwartet. Im Vergleich zum Vorjahr erhöhten sich die Erzeugerpreise um +10.3%. Im November hatte die Teuerungsrate auf Produzentenebene noch +12.9% betragen und im Oktober sogar +13.5%. Damit scheint sich die Inflationstendenz in der Volksrepublik etwas abgeschwächt zu haben, nicht zuletzt wegen den von Chinas Regierung ergriffenen Eingriffen an den Rohstoffmärkten.
MEZ | Land | Indikator | Letzte Periode |
10:00 | IT | Industrieproduktion (November, M/M) | -0.6% |
11:00 | EZ | EZB-Monatsbericht | |
14:30 | USA | Erzeugerpreise (Dezember, M/M) | +0.8% |
14:30 | USA | Erzeugerpreise (Dezember, J/J) | +9.6% |
14:30 | USA | Kern-Verbraucherpreise (Dezember, J/J) | +7.7% |
Land | Unternehmen | Periode |
CH | Geberit | Jahresumsatz 2021 |
DE | Suedzucker | Jahresumsatz 2021 |
AUT | OMV | Q4 Umsatz |
GB | Marks & Spencer | Q3 Umsatz |
GB | Tesco | Q3 Umsatz |
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Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG
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