Meldungen über einen Rückzug russischer Truppen an der Grenze zur Ukraine sorgten am Dienstag an den Kapitalmärkten für eine kurzzeitige Entspannung. Russland hatte gemeldet, dass nach Manövern mit dem Abzug von Truppen im Süden und Westen des Landes begonnen worden sei. Zudem betonte Präsident Putin beim Treffen mit dem deutschen Kanzler Scholz in Moskau, dass Russland keinen neuen Krieg in Europa wolle. US-Präsident Biden schätzt die Gefahr einer russischen Invasion in der Ukraine weiterhin als hoch ein. An den Finanzmärkten bleibt die Stimmung angespannt und schwankt zwischen Hoffnung auf eine Entspannung und Angst vor einer Eskalation.
Der Dow Jones Industrial legte am Dienstag um +1.2% auf 34'988.84 Punkte zu und der marktbreite S&P 500 verbuchte gar einen Tagesgewinn von knapp +1.6%. Am deutlichsten waren die Gewinne aber an der Technologiebörse Nasdaq, wo die Indizes um rund +2.5% zulegten. Getrieben wurden die Kurse hauptsächlich von den (vagen) Entspannungssignalen im Ukraine-Konflikt. Russland wolle den Dialog mit den USA und der Nato über die von Russland geforderten Sicherheitsgarantien fortsetzen.
An Asiens Börsen setzte sich der kurzfristig positive Trend am Mittwoch grösstenteils fort. Heute dürfte nun vor allem auch das Protokoll (Minutes) des letzten Zinsentscheids des Offenmarktausschusses (FOMC) der US-Notenbank um 20:00 Uhr (MEZ) im Fokus stehen.
Nach Einschätzung des Generalsekretärs des Militärbündnisses NATO, Jens Stoltenberg, seien bislang keine Anzeichen einer reduzierten russischen Militärpräsenz im Grenzgebiet zur Ukraine zu beobachten. Die von Moskau signalisierte Bereitschaft zur Fortsetzung von diplomatischen Bemühungen werde jedoch positiv gewertet und gebe Anlass zu vorsichtigem Optimismus, so Stoltenberg. Die Verteidigungsminister der NATO-Staaten werden heute in Brüssel beraten. In Erwägung gezogen wird die zusätzliche Stationierung von multinationalen Kampftruppen in NATO-Ländern wie Rumänien.
Die vom Mannheimer Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) regelmässig befragten Finanzexperten beurteilten die Konjunkturerwartungen für Deutschland im Februar erneut zuversichtlicher. Der entsprechende Indikator verbesserte sich dabei um 2.6 auf 54.3 Punkte (Konsens 55.0). ZEW-Präsident Achim Wambach zufolge hat sich der Konjunkturausblick für Deutschland, trotz wachsender wirtschaftlicher und politischer Unsicherheiten, weiter verbessert.
In den letzten drei Monaten des vergangenen Jahres wuchs die Wirtschaft der Eurozone um +0.3% gegenüber dem Vorquartal. Damit bestätigt sich, dass die Wirtschaftsleistung in den 19 Euroländern zum Jahresende deutlich an Schwung verloren hat. Im dritten Quartal war das Euro-BIP noch deutlich stärker um +2.3% gewachsen. Das Wachstum war auch ungleichmässig verteilt. So expandierte das BIP Spaniens (+2.0%), während beispielsweise Deutschlands Wirtschaft im Q4 2021 um -0.7% geschrumpft war. Im Gesamtjahr 2021 wuchs die Wirtschaft der Eurozone um +5.2%.
In Spanien blieb die Teuerung im Januar auf hohem Niveau, kühlte sich aber gegenüber dem Vormonat etwas ab. Zu Jahresbeginn belief sich die Inflationsrate auf Jahressicht auf +6.2% (Konsens +6.0%) verglichen mit +6.6% im Dezember. Getrieben wurde der Anstieg der Lebenshaltungskosten auch zu Jahresbeginn vor allem durch die Elektrizitäts- und Lebensmittelpreise.
MEZ | Land | Indikator | Letzte Periode |
08:00 | GB | Verbraucherpreise (Januar, J/J) | +5.4% |
08:00 | GB | Kern-Verbraucherpreise (Januar, J/J) | +4.2% |
08:00 | GB | Produzentenpreise (Januar, J/J) | +9.3% |
11:00 | EZ | Industrieproduktion (Dezember, M/M) | +2.3% |
14:30 | USA | Einzelhandelumsätze (Januar, M/M) | -1.9% |
15:15 | USA | Industrieproduktion (Januar, M/M) | -0.1% |
16:00 | USA | NAHB Immobilienmarktindex (Februar) | 83.0 |
20:00 | USA | FOMC Protokoll |
Land | Unternehmen | Periode |
CH | Clariant | Jahreszahlen |
CH | Schindler | Jahreszahlen |
FR | Air Liquide | Jahreszahlen |
FR | Carrefour | Jahreszahlen |
NL | Heineken | Jahreszahlen |
NL | Ahold Delhaize | Jahreszahlen |
GB | Hilton Group | Q4 |
USA | Cisco Systems | Q4 |
USA | Applied Materials | Q1 |
USA | Nvidia | Q4 |
USA | Kraft Heinz | Jahreszahlen |
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Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG
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