Die in den nächsten Tagen anstehenden Quartalszahlen grosser US-Technologiekonzerne sowie die geglückte, milliardenschwere Übernahme von Twitter durch den Tech-Milliardär Elon Musk sorgten an der Wall Street zu Wochenbeginn für eine Kehrtwende der zuvor negativen Tendenz. Zins-, Inflations- und Konjunktursorgen dürften aber dennoch weiterhin bestimmend für die Börsenstimmung bleiben und können immer wieder für Rückschläge sorgen.
In New York drehten die Aktienindizes nach anfänglichen Verlusten am Montag ins Plus. Hoffnungen setzen Anleger offensichtlich in die erwarteten Quartalsberichte der grosser US-Tech-Werte. Heute präsentieren u.a. Alphabet und Microsoft ihre Zahlen für das erste Quartal. Am Mittwoch folgt Meta (Facebook) und am Donnerstag Apple, Amazon oder Intel. Für Gesprächsstoff auf dem Börsenparkett sorgt auch die Übernahme von Twitter durch den Tesla-Gründer Elon Musk. Die Unternehmensführung des Kurznachrichtendienstes gab gestern grünes Licht für das rund USD 44 Mrd. schwere Angebot. Der Dow Jones Industrial gab zu Beginn des Handels noch um mehr als drei Prozent nach, schloss dann aber mit einem Tagesgewinn von +0.7% bei 34'049.46 Punkten. Der S&P 500 ging mit einem Plus von +0.57% bei 4'296.12 Punkten aus dem Montagshandel. An der Technologiebörse Nasdaq legten die Indizes um rund +1.3% zu.
Im Zentrum des Interesses bleiben aber sicherlich der antizipierte geldpolitische Straffungskurs der US-Notenbank, der Krieg in der Ukraine und die negativen Auswirkungen der chinesischen Corona-Politik, respektive der dadurch nochmals verschärften Lieferkettenprobleme, auf die Weltwirtschaft.
Die Wiederwahl von Emmanuel Macron in Frankreich garantiert zwar eine gewisse Stabilität im politischen und wirtschaftlichen Gefüge Europas, jedoch wirft das doch relativ knappe Ergebnis Schatten auf die Zukunft der zweitgrössten Volkswirtschaft des Kontinents.
Die monatliche Umfrage des Münchener Wirtschaftsforschungsinstituts Ifo zeigte eine wieder etwas optimistischere Einschätzung der rund 8000 befragten deutschen Firmen. Der viel beachtete Ifo-Geschäftsklimaindikator verbesserte sich demnach im April von 90.8 auf 91.8 Punkte, während Analysten im Schnitt einen weiteren Rückgang auf 89.0 Zähler prognostiziert hatten. Ifo-Präsident Clemens Fuest kommentierte, dass die deutsche Wirtschaft nach dem ersten Schock wegen des Kriegs in der Ukraine Widerstandsfähigkeit ausstrahle und sich die Stimmung auf niedrigem Niveau stabilisiert habe.
Einer aktuellen Studie des schwedischen Friedensforschungsinstituts Sipri zufolgesind die weltweiten Militärausgaben im Jahr 2021 – also noch lange vor dem Angriff Russlands auf die Ukraine – basierend auf offiziellen Regierungsangaben zum Verteidigungshaushalt erstmals über die Marke von USD 2 Billionen (auf USD 2.12 Billionen) gestiegen. Die Rüstungsausgaben haben damit auch das siebte Jahr in Folge zugenommen. Am meisten gaben die Vereinigten Staaten für Militärgüter aus und auch die Corona-Pandemie konnte dem Trend anscheinend nichts anhaben. Dem Bericht zufolge investierten die USA USD 801 Milliarden in militärische Rüstungsgüter, insbesondere militärische Forschung und Entwicklung. China erhöhte die Investitionen um fast fünf Prozent und gab 2021 USD 293 Milliarden für die Streitkräfte aus. Dahinter folgen mit einigem Abstand Indien, Grossbritannien und Russland.
MEZ | Land | Indikator | Letzte Periode |
08:00 | CH | Handelsbilanz (März) | CHF +5.95 Mrd. |
14:30 | USA | Auftragseingang dauerhafte Güter (März, M/M) | -2.1% |
15:00 | USA | S&P/CaseShiller Häuserpreise 20 grösste Städte (Feb, J/J) | +19.1% |
16:00 | USA | Verbrauchervertrauen (April) | 107.2 |
16:00 | USA | Verkäufe neuer Häuser (März, M/M) | -2.0% |
Land | Unternehmen | Periode |
CH | UBS | Q1 |
CH | Novartis | Q1 |
CH | Kuehne & Nagel | Q1 |
CH | SIG Combibloc | Q1 |
CH | Temenos | Q1 |
FR | Michelin | Q1 |
ESP | Banco Santander | Q1 |
GB | HSBC | Q1 |
USA | Alphabet | Q1 |
USA | Microsoft | Q1 |
USA | 3M | Q1 |
USA | General Electric | Q1 |
USA | UPS | Q1 |
USA | PepsiCo | Q1 |
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Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG
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